Schweizerische Bankgesellschaft

In meiner Kindheit träumte ich viel vom Fliegen. Im Traum stürzte ich mich vom Fenster unserer Wohnung im ersten Stock und breitete die Arme aus... Mein Körper fing den Widerstand des Windes auf, bis ich im Einklang mit dem Element Luft Eins wurde und ich wie ein Vogel knapp über dem Boden herumgleiten konnte. Aus diesem Traum wuchs eine Leidenschaft, welche ich nie mehr loswerden sollte. Und darum wollte ich Flugzeugmechaniker werden! Flugzeugmechaniker deshalb, weil er viele Testflüge nach erfolgten Reparaturen & Wartungsarbeiten beinhaltet. Irgendetwas mit Fliegen jedenfalls - und da ich als Realist wusste, dass ich mir nie eine Ausbildung zum Piloten leisten könnte, zudem ein technisch versierter Typ bin, war dies meine Alternative. Meine Mutter war damit nicht einverstanden, und so verbrachte ich nach dem Sekundarschulabschluss ein Zwischenjahr im Welschland, statt eine Lehre auf dem Flughafen Bern-Belp zu beginnen, wo ich während den Sommerferien der zwei letzten Schuljahre jeweils eine zweiwöchige Schnupperlehre absolvierte. Im Welschland reifte der Gedanke, und in Anbetracht meiner Zukunft veränderten sich meine Prioritäten, so dass ich nicht mehr mich als Ziel sah, sondern die Vision von meiner Zukunft. So entschied ich mich, eine Banklehre zu machen. Ich war recht spät dran, als ich mit Bewerbungen begann, so um Februar/März 1991 und erhoffte mir eine Lehrstelle bei einer der vielen renommierten Privatbanken in Basel - aber denkste! Diese Stellen waren schon ein Jahr im Voraus vergeben. Das Glück blieb mir jedoch hold, und ich ergatterte die letzte Lehrstelle bei der SBG. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war ein kleines Detail dafür ausschlaggebend, dass ich den Zuschlag erhalten sollte, denn die Bank hatte viele gute Kandidaten bei der Aufnahmeprüfung. Ich bedankte mich im Anschluss mit einer Karte für die Prüfung bei der Bank und wartete geduldig auf Bescheid. Nach zehn Tagen ohne Antwort griff ich zum Telefon und rief den Lehrlingsverantwortlichen direkt an. Aufgrund dieser Initiative Entschied er sich kurzerhand, mir am Telefon die Zusage für die letzte Stelle zu erteilen. Ich war sowas von stolz!

Die Lehre war genial und verging wie im Flug! Ich hatte Gelegenheit, das Bankgeschäft von A bis Z zu erlernen, und konnte oft auch viel Verantwortung tragen. So war ich im letzten Lehrjahr an verschiedenen Standorten manchmal für Teilprozesse, welche mir zugeteilt wurden, verantwortlich. Ich war seit jeher jemand, der Eigenverantwortlich handelte und auch gerne Initiative übernahm. So war ich z.B. auch mal als Delegierter der BfA-Stadt Basel an einem Konvent, wo das Schweizer Jugendparlament gegründet wurde. Nach erfolgreichem Lehrabschluss sagte ich in dem Bereich zu, wo ich am meisten Verantwortung übernehmen durfte und technische Tätigkeiten mit viel Handarbeit gefragt war. So wurde meine erste feste Arbeitsstelle diejenige eines Sachbearbeiters Depotadministration & Custody Business in der Hauptabteilung Wertschriftenverarbeitung. Gleichzeitig wurde ich vom Abteilungsleiter für ein Nach-Lehr-Förderungsprogramm nominiert, welches mir die Möglichkeit gab, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Das war dann auch genau die Phase, als die Bankgesellschaft die Wertschriftenverarbeitung von über 60 dezentralen Einheiten in der Schweiz auf vier grosse Verarbeitungszentren restrukturierte, und da konnte ich voll mitwirken! Nach einem halben Jahr im Praktikum bei der UBS Luxembourg wechselte ich fest an den Hauptsitz in Zürich, wo ich weitere interessante Stationen durchlief.