Schweizerische Nationalbank

Bei der SNB kam wieder einiges Neues dazu. Zusätzlich zu den Host-Systemen Abacus und Olympic Banking System lernte ich bei der Nationalbank Avaloq kennen. Zu der damaligen Zeit war dies zwar bereits eine etablierte Gesamtbank-Applikation, doch die Bedeutung und deren Marktanteil sollte in den folgenden zehn Jahren massiv zunehmen. Da die SNB als Zentralbank jederzeit eigenständig operativ sein können muss, war sie entsprechend auch mit Ressourcen und Knowhow bestückt, wovon man anderswo nur träumen konnte. So wurden IT-Projekte, Prozess-Anpassungen und generell sämtliche Arbeitsprozesse generalstabsmässig organisiert und abgewickelt.

Ich begann meinen Einsatz im Backoffice Ausland-Zahlungsverkehr, Devisen- und Goldabwicklung als Stellvertreter der Teamleiterin. Dort war auch die SWIFT-Zentrale angesiedelt, und so konnte ich mich ebenfalls da sehr vertiefen. Durch die Bearbeitung von rohen SWIFT-Meldungen lernte ich mit der Zeit den Setup, Maintenance und Funktionsweise dieses Welt umspannenden Finanz-Telekommunikationssystem beherrschen.

Nach einigen Jahren wechselte ich ins Team der Wertschriftenabwicklung, meinem eigentlichen Fachgebiet. Dort war ich Allrounder und Fachverantwortlich für QI und Steuer-Themen wie Umsatzregister und Steuerauszüge. So hatte ich auch viel mit Bern zu tun, sei es mit Steuerkommissären oder der Finanzverwaltung selbst. Eine äusserst spannende Aufgabe war monatlich die Emission der Bundesanleihen, welche von A-Z in unserer Abteilung durchgeführt wurde - ausgenommen die Auktion unter den Banken.

Ferner war ich ebenfalls für die Ausbildung der Lernenden in unserer Abteilung zuständig und wurde dafür beim Kanton ausgebildet. Ich erarbeitete die Ausbildungspläne und eine Prüfung (ALS - Arbeits- und Lern-Situation), welche den Lehrlingen zur Lehrabschlussprüfung dazu zählten. Zusammenarbeit im Team und die Weitergabe von Knowhow bereiteten mir viel Freude und gaben einem positives Feedback und Wertschätzung. Aufgrund der positiven Entwicklung wurde ich befördert und auch als potenzieller Nachfolger des Abteilungsleiters nominiert, welcher in Pension gehen sollte. Zu diesem Zweck wurde ich von einem HR-Spezialisten in Bern ausgiebig auf Herz und Nieren mittels Assessment geprüft, welches ebenfalls zu einem positiven Resultat führen sollte.

Eines Tages erhielt ich durch Empfehlung eine Job-Offerte bei einer ganz kleinen Bank, bei welcher man alles mitgestalten kann, bei welcher das gesamte Backoffice aus gerademal drei Personen bestand. Deshalb verliess ich die SNB nach äusserst spannenden und lehrreichen knapp vier Jahren, um zur OZ Bankers AG nach Pfäffikon/SZ zu wechseln.